Mit zahlreichen Fragezeichen ist der FC Kray in die zweite Regionalliga-Saison seiner Vereinsgeschichte gestartet. 17 Neuzugänge wurden in den letzten Wochen verpflichtet. Dementsprechend holprig verlief auch die Vorbereitung. Nach dem 1:1 (0:1)-Remis gegen den SC Verl kann ein positives Fazit gezogen werden.
Gegen die hochkarätig besetzten Ostwestfalen, die eine Woche zuvor Aufstiegskandidat Rot-Weiß Oberhausen mit 3:0 von der Poststraße fegten, lieferte der Aufsteiger vor 613 begeisterten Zuschauern in der KrayArena eine bärenstarke Leistung ab. Nach der Pause gelang es dem Aufsteiger zwischenzeitlich sogar, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Die Belohnung war der Ausgleich durch Neuzugang Vincent Wagner in der 62. Minute. Verls Sturmtank Hamadi Al Ghaddioui hatte die Gäste im ersten Durchgang in Führung gebracht (28.). "Ich war schon nach der Niederlage in der Vorwoche sehr gefasst, weil ich wusste, dass es bei uns dauern wird“, erklärte Krays Trainer Michael Lorenz. „In den letzten Wochen haben wir am Teamgeist, der Überzeugung und dem Glauben gearbeitet. Diese Eigenschaften haben sich gegen Verl auch ausgezahlt."
Warme Worte gab es auch von FCK-Präsident Günther Oberholz. Der Vereinsvorsitzende fieberte wie eh und je 90 Minuten mit und attestierte der Mannschaft nach dem ersten Punktgewinn eine starke Leistung. "Die Jungs haben das auf diesem Niveau sehr gut gemacht. Wir haben gegen Verl bewiesen, dass wir regionalliga-tauglich sind."
Das größte Lob, das die Krayer für ihren großen Einsatz erhalten konnten, dürfte die Tatsache gewesen sein, dass Gäste-Trainer Andreas Golombek mit dem Unentschieden an der Buderusstraße nicht unzufrieden war. Und das nach der Euphorie, die bei den Ostwestfalen dank des gelungenen Auftakts gegen Oberhausen herrschte. "Der FC Kray ist mit diesem Spiel in der Regionalliga angekommen", unterstrich der Ex-Profi und fügt zur Freude der Krayer Anhänger hinzu. "Wir sind froh, dass wir hier nicht mehr hin müssen, jetzt sind die anderen Mannschaften dran. Der Kunstrasen, das enge Spielfeld und eine kämperisch sehr starke Truppe machen es einem sehr schwer, in Kray zu gewinnen."
„In Kray ist das wie bei Rot-Weiss Essen“
Obwohl die Lobeshymnen seines Trainerkollegen von Lorenz mit Sicherheit erfreut zur Kenntnis genommen wurden, wollte der ehemalige RWE-Profi das bisher Geschehene nicht überbewerten. Mehr als ein Zähler steht für die tapferen Krayer noch nicht zu Buche. Gleichwohl kann sich seine Mannschaft auf die Unterstützung der eigenen Anhängerschaft verlassen. "In Kray ist das wie bei Rot-Weiss Essen. Wenn die Mannschaft bis zur letzten Minute fightet, ist die Freude bei den Fans groß. Ich hatte nach dem Spiel gegen Verl das Gefühl, dass eine Weltmeisterschaft bejubelt wird", sagt Lorenz. "Wir haben sicher gegen einen starken Gegner gut gespielt, aber momentan ist erst ein Punkt auf dem Konto. Die Jungs haben Bock und fighten Tag für Tag nach ihrem Feierabend für das große Ziel Klassenerhalt."